
Jetzt steigen gerade wieder die Temperaturen und das Motto lautet wie immer:
„Viel trinken!“
Doch ist das immer uneingeschränkt gut? Das wollen wir jetzt einwenig hinterfragen.
Der Körper hat ganz gute ausgetüftelte Mechanismen, was den Flüssigkeitshaushalt anbelangt. Er schafft es, Stoffwechselprozesse so zu regulieren, sodass die Körpertemperatur unabhängig von der Aussentemperatur wird. Die Hautdurchblutung wird verstärkt und die Schweißsekretion steigt, damit übermäßige Wärme abgestrahlt werden kann. Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen jedoch haben es schwerer.

Was passiert bei einem Hitzschlag?
Zunächst steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad an. Krämpfe, ausbleibende Schweißabsonderung wegen dem Flüssigkeitsmangel, Müdigkeit, Schlafbedürfnis und Bewusstseinstrübung sind die Folgen. Sehr oft infolge von Überanstrengungen in feuchten und hitzigen Räumen. Besonders alte Menschen sind gefährdet.
Wir haben ein sehr wichtiges Hormon, welches den Wasser-und Mineralienhaushalt mitsteuert. Nämlich das Vasopressin. Wenn wir Flüssigkeit verlieren aber keine körperlich harte Arbeit oder Extremsport betreiben, sollten wir übertriebene Flüssigkeitsmengen vermeiden. Zusätzlich zu einer Trinkmenge von 1,5-2 Litern können noch ein halbes Liter Mineralwasser, Fruchtschorlen, aber auch alkoholfreies Bier getrunken werden. Also eher Flüssigkeiten, die Mineralien enthalten. Denn sonst hemmen wir das Vasopressin und es werden Mineralien ausgeschwemmt. Auch Cola ist ein Mythos! Der Phosphatgehalt ist nicht so förderlich für die Nierenfunktion. Somit sollten wir also mit dem Thema Flüssigkeitszufuhr auch achtsam umgehen, denn es ist nicht immer zutreffend dass man die Nieren damit spült und sich was gutes tut, je mehr man trinkt.
(Quelle: Praxis Magazin/11/2021)
Bilder: Canva Design