Spagyrik

Das Wort Spagyrik kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „trennen und wiedervereinen“ (spao-ich trenne, ageiro-ich verbinde) So ist die Spagyrik ein uraltes Werkzeug der Naturheilkunde ,welches zur Alchimie zählt. Alchimie macht ja auch bereits unser Körper. Wir haben zB den Magen, den Darm, die Leber, die Niere als wichtige Alchimisten in uns. Kochen diese Alchimisten alles ordnungsgemäß, fühlen wir uns gut.Auch der Stoffwechsel läuft einwandfrei. Wir essen und machen uns nie Gedanken wie die alchimistischen Prozesse so ohne weiteres laufen; über die Qualitäten der einzelnen Nahrungsbestandteile und was sie bewirken. Ob sie im Zeichen des Feuers Hitze schaffen oder ob sie eher im Zeichen des Wassers kühlen. Welches Element brauchen wir gerade. Wir schlingen einfach hinunter ohne uns hineinzuspüren. Unser Winzer, von dem wir unserenguten Wein holen, ist im Grunde auch ein Alchimist. Wir haben rund um uns herum die Alchimie. Doch wir haben verlernt es mit entsprechenden Augen zu betrachten. Die Bezeichnung Spagyrik stammt vermutlich von Paracelsus; die Geschichte reicht jedoch sicherlich viel weiter zurück. Bereits im alten Indien, Ägypten und in China wurde die spagyrische Aufbereitung wohl genutzt. Der Sinn der Spagyrik ist auch wie Paracelsus erwähnt „die Veredelung der natürlichen Heilmittel“ . (Das kann zB eine Pflanze , ein Metall sein) Ich verordne gerne Spagyrik, weil sie nach sehr naturnahen , auch für uns Menschen wichtigen Prinzipien funktioniert . Sie verkörpert den alltäglichen Fluß und den Kreislauf des „sterbens und wiedergeboren werdens“.

(Bild: Canva Design)

Das Phönix Prinzip. Nicht unbedingt im Sinne vom physiologischen Tod gemeint. Sondern das Leben. Denn Leben ist „im Fluß zu bleiben, auf allen Ebenen“. Das heisst dass es ein Wandel ist und sein sollte; undzwar zeitlebens. Die Vorraussetzung dafür das Vitalität entsteht ist eben genau dieser Fluß. Ist es aus dem Gleichgewicht geraten, haben wir es dann entweder mit Starre, Verhärtung, Ansammlung zu tun oder mit dem Gegenteil : zu schnelle Auflösung, zu sehr Subtilisierung. Das ist genauso auch auf die seelisch-geistige Ebene projizierbar. Also hängen Seele-Geist-Körper sehr eng zusammen. Halten wir gewisse Prozesse auf indem wir „festhalten“, kann der Fluß sich nicht fortsetzen. Wenn zB ein sehr junger Mensch schon Erscheinungen des Alters zeigt wie zB geistige Starre, vorzeitiges Altern, dann ist unter Umständen eben der natürliche Fluß gestört. Was sich auch auf der Körperebene zeigen kann. Genauso ist es wenn ein Mensch sich zB viel zu schnell dem Wandel hingibt ohne dass Gewisses reifen kann. Also „zu flüchtig und zu unbeständig“ sein. Das kann man aber viel besser verstehen wenn man das Prinzip der Herstellung von spagyrischen Mitteln verinnerlicht, denn die Spagyrik trennt sozusagen das Wesentliche vom Unwesentlichen und beinhaltet die heilende Quintessenz ohne dass man selber diesen Prozess nochmal durchlaufen muss als Betroffener.

(Bild:Canva Design)

Die drei Prinzipien der Spagyrik sind:
Merkur: Geist, das Lebensprinzip, der Lebensgeist (das Flüchtige, im Pflanzenreich der Alkohol)
Sulphur: die Seele, das Spezifische und Individuelle (alles was brennend, aromatisch ist, zB ätherische Öle)
Sal: das Materielle, körperliche, feste ( im Pflanzenreich die Mineralien, Salze) Die Spagyrik befasst sich sozusagen mit dem Wechselspiel dieser drei Prinzipien. Was auch in unserem Leben so ist; ständig das Wechselspiel zwischen diesen drei Prinzipien.

Die Pflanze wird zuerst , feingeschnitten, in einem Kolben mit Quellwasser und Hefe einer Gärung ausgesetzt (putrefactio, verfaulen)
Dann wird die vergorene Mischung destilliert. Der Dunst der aufsteigt ist der Merkur, der Geist (Man sagt ja auch zum Beispiel: „Der hat keinen Dunst!“ für gewisse Menschen.) Dieser wird aufgefangen in einem Gefäß und aufbewahrt.
Das was danach kommt ist der Sulphur (erkennt man daran das es brennbar und farbig ist und aromatisch riecht oder schmeckt). Auch Dieser wird aufgefangen und in einem Gefäß aufbewahrt.
Schliesslich wird der verbliebene Rest der Pflanze in einem Ofen verascht bis es ein weisses Pulver geworden ist (Sal) Und ganz am Schluss werden Sulphur, Merkur, Sal vereint zur spagyrischen Tinktur. Diese beinhaltet sozusagen das veredelte Heilmittel, die Quintessenz. Je nachdem welches Leiden wir haben gibt es eben entsprechende spagyrisch aufbereitete Pflanzenpräparate.

Zuletzt noch anzumerken : 


Empfehlungen ersetzen keine individuelle Betrachtung von Patienten Um die beste präventive Begleitmaßnahme und Behandlung herauszufinden ist es wichtig Patienten persönlich zu betreuen.Bei Fragen, freue ich mich über ihren Anruf!

Quellen:

Peter Hochmeier, Der Weg des Sonnenfunkens (zum Thema Spagyrik und Alchimie/Pflanzensignaturen.

ZfN  Weiterbildung  in Traditioneller Heilkunde am ZfN München

Friedemann Garvelmann „Humoralmedizinische Praxis“ Band 1+2

(Bild: Canva Design)
(Beitragsbild: Canva Design/Symbols of Alchemy)

Veröffentlicht von Öznur Acar

Heilpraktikerin und Apothekerin, die nach Berufserfahrungen in der öffentlichen Apotheke, die Heilkunde als Leidenschaft entdeckt hat und aus ganzem Herzen lebt. Ich sehe meine Tätigkeit als Heilkunst.

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