
Hormone , Hormone…
Überall sind sie wichtig und es gibt fast nichts was sie nicht steuern!
Insbesondere Verdauung und Darmgesundheit. Und ohne die Darmgesundheit ist eine gute körperliche und auch seelisch-geistige Gesundheit nicht möglich.
Es mag zu wissenschaftlich sein, aber ich möchte einfach mal vor Augen führen wie wichtig es ist in einer guten Darm-Balance zu sein!
1. Gastrointestinale Hormone

Der Verdauungstrakt selbst produziert verschiedene Hormone, die die Verdauung und die Darmbewegung regulieren:
- Gastrin: Stimuliert die Produktion von Magensäure, die für die Verdauung von Nahrungsmitteln notwendig ist.
- Sekretin: Fördert die Freisetzung von Bikarbonat aus der Bauchspeicheldrüse, um die Magensäure zu neutralisieren.
- Cholecystokinin (CCK): Stimuliert die Freisetzung von Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase.
- Motilin: Regelt die Darmbewegung und sorgt für die sogenannte „Hausputz-Motilität“ im Magen-Darm-Trakt.
2. Einfluss von Geschlechtshormonen

Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron können ebenfalls die Darmfunktion beeinflussen:
- Östrogen: Hohe Östrogenspiegel, wie sie während des Menstruationszyklus oder in der Schwangerschaft auftreten, können die Darmbewegung verlangsamen und zu Verstopfung führen.
Andererseits kann ein Rückgang des Östrogens, wie er in den Wechseljahren auftritt, die Darmbewegung beschleunigen und zu Durchfall führen. - Progesteron: Erhöhte Progesteronspiegel, insbesondere während der Schwangerschaft, können die Darmmuskulatur entspannen und die Peristaltik verlangsamen, was zu Verstopfung führt.
3. Stresshormone

Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin beeinflussen ebenfalls die Darmfunktion:
- Cortisol: Chronisch erhöhte Cortisolspiegel können die Darmbarriere schwächen, Entzündungen fördern und die Darmflora negativ beeinflussen.
- Adrenalin: Bei akutem Stress kann Adrenalin die Darmbewegung hemmen und die Durchblutung des Verdauungstrakts reduzieren, was zu Verdauungsstörungen führt.
4. Hormonelle Erkrankungen und der Darm
Erkrankungen, die den Hormonhaushalt betreffen, können ebenfalls Auswirkungen auf den Darm haben:
- Schilddrüsenerkrankungen: Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zu einer Verlangsamung der Darmbewegung und Verstopfung führen, während eine Überfunktion der Schilddrüse die Darmbewegung beschleunigen und Durchfall verursachen kann.
- Diabetes: Hormonelle Ungleichgewichte bei Diabetes können die Nerven des Darms beeinträchtigen und zu einer Verzögerung der Magenentleerung führen.
5. Mikrobiom und Hormone
Das Darmmikrobiom spielt ebenfalls eine Rolle im hormonellen Gleichgewicht und kann umgekehrt durch Hormone beeinflusst werden. Zum Beispiel können Geschlechtshormone die Zusammensetzung der Darmflora verändern, was wiederum Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden haben kann.
Fazit
Der hormonelle Einfluss auf den Darm ist komplex und vielschichtig. Hormone wirken auf verschiedenen Ebenen und können sowohl direkt als auch indirekt die Darmfunktion und -gesundheit beeinflussen. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge ist wichtig, um hormonelle und gastrointestinale Gesundheitsprobleme effektiv zu behandeln.
Bei mir in der Praxis ermittle ich die individuelle Konstitution und das dazugehörige Temperament und passe die Ernährung und die Behandlungen entsprechend an!
Und wenn Sie weiter weg wohnen, können wir über Online Gesundheitsberatungen die Thematik gut eingrenzen.
Fragen Sie mich gerne!

Quellen:
Gastrointestinale Hormone:
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Einfluss von Geschlechtshormonen:
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