Endometriose entdecke ich immer häufiger; vor allem bei jungen Frauen. Es gibt sehr viele verschiedene Gründe. Wirklich geklärt ist die Genese allgemein nicht. Einmal erlebte ich es als Folge eines schludrig gemachten Kaiserschnittes. Allerdings ist Östrogendominanz eines der wichtigsten Gründe.
Aber was hat bitte eine Östrogendominanz bei einem jungen Mädel mit zB 26 zu suchen? Es ist doch eher ein Phänomen der Wechseljahre, Perimenopause und der ersten Phase der Menopause?
Wenn auch nur einwenig konnte ich der Antwort auf den Grund gehen.
Endometriose ist eine chronische gynäkologische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst, was zu Schmerzen, Unfruchtbarkeit und anderen Symptomen führen kann.
Das Darmmikrobiom, die Gemeinschaft von Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems, der Verdauung und des Stoffwechsels. Hier sind einige mögliche Zusammenhänge zwischen Endometriose und dem Darmmikrobiom:
Zusammenhänge zwischen Endometriose und dem Darm sein könnten
- Entzündung versus Immunreaktion:
- Endometriose ist mit chronischen Entzündungen verbunden. Das Darmmikrobiom spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Entzündungen im Körper. Eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, kann die Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen verstärken, was die Symptome der Endometriose verschlimmern könnte.
- Östrogenstoffwechsel:
- Das Mikrobiom beeinflusst den Östrogenstoffwechsel durch die Produktion von Beta-Glucuronidase, einem Enzym, das die Wiederverwertung von Östrogen im Darm ermöglicht. Eine veränderte Mikrobiomzusammensetzung könnte den Östrogenspiegel im Körper erhöhen, was das Wachstum endometriotischer Läsionen fördern kann, da diese oft östrogenabhängig sind.
- Darmdurchlässigkeit:
- Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom kann die Darmdurchlässigkeit erhöhen (Leaky Gut), was dazu führen kann, dass Endotoxine und andere proinflammatorische Moleküle in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann systemische Entzündungen und Immunreaktionen verstärken, die zur Pathogenese der Endometriose beitragen können.
- Schmerzempfindlichkeit:
- Studien haben gezeigt, dass das Mikrobiom das zentrale Nervensystem und die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen kann. Eine Dysbiose könnte die Schmerzempfindlichkeit erhöhen, was zu den starken Schmerzen beitragen könnte, die viele Frauen mit Endometriose erleben.
Therapeutische Ansätze
- Probiotika und Präbiotika:
- Probiotika und Präbiotika könnten helfen, das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Durch die Förderung eines gesunden Mikrobioms könnte die Entzündungsreaktion im Körper reduziert und der Östrogenstoffwechsel reguliert werden, was potenziell die Symptome der Endometriose lindern könnte.
- Ernährung und Lebensstiländerungen:
- Eine entzündungshemmende Ernährung, reich an Ballaststoffen und arm an verarbeiteten Lebensmitteln, kann die Gesundheit des Darmmikrobioms fördern. Regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung sind ebenfalls wichtige Faktoren zur Unterstützung eines ausgewogenen Mikrobioms und zur Reduzierung von Entzündungen.
- Medikamentöse Behandlungen:
Einige Medikamente, die bei der Behandlung von Endometriose eingesetzt werden, könnten auch das Mikrobiom beeinflussen. Beispielsweise können hormonelle Therapien, die den Östrogenspiegel senken, indirekt das Mikrobiom verändern.
Fazit
Ein gesundes und ausgewogenes Mikrobiom kann dazu beitragen, Entzündungen zu regulieren, den Östrogenstoffwechsel zu unterstützen und die Schmerzempfindlichkeit zu beeinflussen.
Therapeutische Ansätze, die auf die Wiederherstellung eines gesunden Mikrobioms abzielen, könnten daher eine vielversprechende Ergänzung zur bestehenden Behandlung von Endometriose sein. Weitere Forschung ist notwendig, um die genauen Mechanismen und die effektivsten Behandlungsstrategien besser zu verstehen.
Möglichkeiten der Traditionellen Naturheilkunde in der Praxis
- Die Traditionelle Europäische Medizin bietet zusätzlich den Vorteil, dass individuell, nach Konstitution und dazugehörigem Temperament analysiert, Ernährung angepasst werden kann.
Obendrein bieten moderne naturheilkundliche Infusionskonzepte eine tolle, unterstützende Möglichkeit, was Bindegewebsentschlackung betrifft.
Auch die funktionelle Medizin ist hier sehr wertvoll. Orthomolekulare Infusionen können den Stoffwechsel positiv beeinflussen.
Besonders effektiv sind Neuraltherapien; vor allem was Schmerzstillung betrifft.
Sprechen Sie mich gerne an!
(Quellen: Journal of Endometriosis and Pelvic Pain Disorders
Gut Journal
Pubmed
Erfahrungen aus dem TEN Ambulatorium im ZfN, eigene Praxiserfahrungen,)
(Bilderquellen: CANVA Design)
Traditionelle Naturheilkunde 